Gaben Sibiriens: Mariendistel

In dem Kapitel geht es darum, wie ein wunderschönes Unkraut mit großen Stacheln uns unschätzbare Hilfe bei der Unterstützung von Leber-, Gallenblase- und Nierenbeschwerden bietet...

Die stachlige Pflanze wächst am Straßenrand – sie sieht aus wie ein gewöhnliches Unkraut, ist leicht an ihren violetten kugelförmigen Blütenständen zu erkennen und sieht einer Distel sehr ähnlich. Wir würden daran vorbeigehen, wenn wir nicht wüssten, dass es sich hierbei um die Mariendistel handelt – sie hat erstaunliche heilende Eigenschaften und ist heute eine der beliebtesten und nützlichsten Pflanzen!

Schwester der Distel

Mariendistel (Silybum marianum – auf Lateinisch) gehört zur Familie der Asterngewächse. Dies ist eine Gattungsart der Distel, die leicht an den weißen Streifen auf ihren Blättern zu erkennen ist. Einer schönen Legende zufolge handelt es sich bei diesen Flecken um Muttermilchtropfen, die von der Brust der Jungfrau Maria herunterrollten, während sie den kleinen Jesus stillte, woraufhin an dieser Stelle eine Pflanze wuchs.

Das Mittelmeer gilt als Heimat der Mariendistel, aber dank ihrer Fähigkeit, sich an unterschiedliche Bedingungen anzupassen, hat sich die Pflanze auf der ganzen Welt verbreitet. In Russland kommt sie in den südlichen Regionen des europäischen Teils und im Süden Westsibiriens vor. Die Mariendistel erreicht eine Höhe von bis zu 150 cm, hat einen aufrechten Stängel mit dunkelgrünen Blättern und Blütenständen, die in Körben mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm zusammengebunden sind. Mariendistel wächst normalerweise an verunkrauteten Orten, auf Ödland, in verwahrlosten Gegenden, auf Brachland entlang von Straßen und blüht vom Hochsommer bis zum Herbst.

Mariendistel wurde im antiken Griechenland und im antiken Rom für medizinische Zwecke verwendet – zur Behandlung von Bissen giftiger Tiere, Erkrankungen der Leber, der Gallenblase und sogar gegen Melancholie. Die moderne Medizin bestätigt die Wirksamkeit der Pflanze bei Erkrankungen der Leber und der Gallenblase und es erklärt sich aus der einzigartigen chemischen Zusammensetzung der Pflanze.

Reich an wohltuenden Inhaltsstoffen

Mariendistel ist eine Schatzkammer für biologisch aktive Substanzen: Sie enthält Flavonoide, die die Zellen vor oxidativem Stress schützen und die Kapillaren stärken, Harze, die den Körper desinfizieren, Alkaloide mit analgetischer Wirkung, Proteine, die den Bewegungsapparat des Körpers unterstützen, organische Säuren und Schleim, Vitamine E, D, K, B und Mineralstoffe wie Bor, Eisen, Kalium, Mangan, Zink, Jod, Magnesium.

Der wertvollste Inhaltsstoff der Mariendistel ist jedoch Silymarin (ein Komplex der stärksten antioxidativen Flavonolignane: Silybin, Silicristin, Silibinin, Silydianin). Es kommt in der Natur äußerst selten vor und hat eine starke hepatoprotektive Wirkung: neutralisiert freie Radikale im Lebergewebe, fördert den Schutz und die natürliche Erneuerung von Hepatozyten – Leberzellen, verhindert und blockiert die Entwicklung von Entzündungen.

Die Blätter und Wurzeln der Pflanze sowie die Samen der Mariendistel, aus denen das Öl hergestellt wird, haben medizinische Eigenschaften. Beim Pressvorgang entsteht auch ein Abfallprodukt – eine pulverförmige, ballaststoffreiche Substanz, die bei Darmerkrankungen hilft.

Wie es sich auf den Körper auswirkt

• Starker Hepatoprotektor: Mariendistel verbessert die Schutzfunktionen der Leber, wodurch die Membranen der Hepatozyten gestärkt, das Risiko einer Fettansammlung um die Leber verringert und Stoffwechselprozesse verbessert werden. Die Pflanze wird zur Behandlung von Hepatitis, Vergiftungen durch Gifte und bei Leberzirrhose eingesetzt.
• Sie hat eine mäßige harntreibende Wirkung: hilft, die Flüssigkeitsausscheidung aus dem Körper zu steigern, was zur Verbesserung der Nierenfunktion beiträgt.
• Verbessert die Durchblutung: wirkt sich positiv auf den Zustand der Blutgefäße aus und wird bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen.
• Senkt den Cholesterinspiegel und wird zur Regulierung eines hohen Blutzuckerspiegels eingesetzt.
• Fördert die effiziente Funktion des Magen-Darm-Trakts.
• Hilft bei häufigen Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel oder anderen Störungen des Nervensystems.
• Empfohlen für schwangere Frauen mit früher Toxikose.
• Mariendistelextrakt wird in der Kosmetik aktiv eingesetzt – er wirkt gegen Dermatosen, Dermatitis, Alopezie, Psoriasis, Akne, Mitesser, ulzerative Hautausschläge und Ekzeme.

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