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Geh auf eine atemberaubende Reise durch die endlosen Weiten des Altais, des Baikalsees und Jakutiens. Lerne die einzigartige Natur kennen und tauche in die Geschichte des rauen und geheimnisvollen Sibiriens ein!
28
März

Traditionen der indigenen Völker Sibiriens

Ein Kapitel darüber, wie zahlreiche indigene Völkerstämme gebürtiger Sibirer die Traditionen und Bräuche ihrer Vorfahren bewahren...

Sibirien ist eine einzigartige Region Russlands, die durch ihre Größe, natürliche Ressourcen, Geschichte und Vielfalt ethnischer Kulturen beeindruckt. Etwa 36 indigene Völker leben in einem riesigen Gebiet von den Ural-Bergen bis zur Pazifikküste. Zuvor lebte die lokale Bevölkerung in kleinen Siedlungen. Im Laufe der Zeit erhielten einige Völker das Recht auf Selbstverwaltung in autonomen Kreisen, andere bildeten als Teil des neuen Russland ihre eigenen Republiken – die Jakuten, Burjaten, Tuwiner. Jede Nation hatte ihre eigenen einzigartigen Traditionen, aber es gab auch viele Gemeinsamkeiten. Heute werden wir ausführlicher über die traditionelle Küche, Kleidung und Feiertage der indigenen Völker Sibiriens sprechen.

Essen als Teil des kulturellen Erbes

Da die Besiedlung des Territoriums Sibiriens hauptsächlich an den Ufern von Flüssen und Seen erfolgte, war die Zubereitung von Fischgerichten bei allen Völkern traditionell. Der Fisch wurde roh, gedörrt, gesalzen und geräuchert gegessen. Zu den exotischen Fischgerichten gehört Stroganina und Raskolotka, wenn gefrorene rohe Fischstücke großzügig mit Salz, Gewürzen, Zwiebeln und Essig gewürzt werden. Als kulinarischer Höhepunkt der sibirischen Region gilt der Baikal-Omul.

Im Winter standen in jedem Haus immer Pelmeni (mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) auf dem Tisch. Sie wurden während der Jagdsaison von der ganzen Familie geformt, der Kälte ausgesetzt und dann in Leinentaschen reingelegt. Als die Jäger zur Jagd in die Taiga gingen, nahmen sie diese mit, warfen sie in kochendes Wasser und bekamen ein herzhaftes und aromatisches Gericht: eine Art sibirisches Fastfood.

Zu den weiteren bekannten Nationalgerichten gehören Fleisch nach sibirischer Art, burjatische Boozas (Teigtaschen mit Hackfleisch), die wie Manti aussehen, und Talkan – ein Gericht der Altai-Küche, das aus gebratenen und zerkleinerten Gerstenkörnern zubereitet wird.

Nationale Kleidung: damit man sich bequem und warm fühlt

Die Sibirer selbst sagten über sich so: „Ein Sibirer ist nicht jemand, der keine Angst vor Frost hat, sondern der, der sich vor Frost zu schützen weiß“ Aufgrund der besonderen Bedingungen der Natur, des Klimas und der Geschichte herrschten bei den indigenen Völkern Sibiriens ausgeklügelte Sets von Kleidung, Schuhen und Kopfbedeckungen vor.

Unter den harten Bedingungen des nördlichen Winters schützten sich Männer durch warme Kleidung ohne Knopfleisten, die „Malitsa“ genannt wurde, vor Kälte. Sie wurde aus Hirschleder genäht, wobei das Fell nach innen umgestülpt wurde. Darüber zogen sie ein gerades, weites Hemd aus hellem Kattun und obendrauf ein Sokui, ein langes, gerade geschnittenes Pelzgewand mit Kapuze und angenähten Fäustlingen, das unten ausgestellt war. Ein obligatorisches Accessoire der Herrenbekleidung war ein Gürtel: Darauf waren Knochenverzierungen und eine Messerscheide aufgehängt. Zu den Kopfbedeckungen für Männer gehörten eine Mütze aus Rentierfell, eine Nakuchtarniza- und Lesowuschka-Klappenmütze – Handwerkerzeugnisse aus gerollter Wolle.

Frauen trugen im Winter weite, lange Mäntel aus Hirschfell. Zipfel, Klappen und Ärmel des Pelzmantels waren mit Pelzmosaiken verziert und mit Perlen bestickt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Dokha eingeführt, die aus den Häuten von Hunden oder Wildziegen genäht wurde. Sie war lang, mit einem voluminösen Kragen und einem weiten Umhang. Für eine lange Reise wurden häufiger Schaffellmäntel gewählt – weit geschnittene Schaffellkleidung. Die beliebtesten Winterschuhe waren Filzstiefel, die aus Wolle in natürlichen Farben hergestellt wurden.

In der warmen Jahreszeit bestand die Herrenbekleidung aus einem langen Hemd, das mit einem Gürtel gebunden wurde, und einer Leinen- oder Hanfhose. Frauen trugen lange Leinenhemden mit Raffungen am Kragen und weiten Ärmeln und darüber einen mit Bändern, Stickereien und einem Gürtel verzierten Sarafan (ein bis zu den Knöcheln reichendes Gewand in mehreren, oft kräftig gehaltenen Farben). Je nach Jahreszeit bedeckten Frauen ihren Kopf mit einem Kopftuch aus Wolle, Kattun, Seide oder Segeltuch-Stoff. An Feiertagen und zu Feierlichkeiten trugen sie auch alte russische Kopfbedeckungen – Kitschkas und Kokoshniks.

Ende des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich in Sibirien Innovationen in der Kleidung im großen Umfang und traditionelle Arten gerieten nach und nach in den Hintergrund. Bei den Männern lagen Hemden mit schrägen Kragen (Kossoworotkas) und Jacken im Trend, Frauen bevorzugten Röcke mit Strickjacken und Konfektionskleider.

Heute können die Nationaltrachten der indigenen Sibirer bei Festivals und Festen ethnischer Kulturen gesehen werden.

Fest als wichtiges Element der Kultur

Feiern und Rituale der indigenen Völker Sibiriens entstanden innerhalb eines langen historischen Zeitraums. Viele von ihnen sind nicht nur mit orthodoxen Kanonen (Weihnachten, Ostern, Fest der Taufe Jusu, Dreifaltigkeit) verbunden, sondern auch mit heidnischen Ritualen: Beispielsweise sind die Feste - Ivan Kupala, das Erntefest und die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche der Sonne gewidmet.

Als der bedeutendste Feiertag der Samodi-Völker – der ersten Ureinwohner Sibiriens – galt das Fest des reinen Zeltes (Tschum), das mit dem Ende der Polarnacht verbunden war. Es wurde Ende Januar und Anfang Februar gefeiert, als die Wintersonne nach langer Abwesenheit wieder am Himmel erschien. Am Feiertag wurde ein „reines Zelt“ errichtet, in dem der Schamane mehrere Tage lang ohne Unterbrechung magische Rituale durchführte.

Der beliebteste Feiertag der Schorzys, eines turksprachigen Volkes im südöstlichen Teil Westsibiriens, hieß Schatschig und war dem Eistreiben gewidmet. Zu dieser Zeit wurden Opfer dargebracht, mit deren Hilfe die Menschen die Geister um Hilfe bei der Jagd baten oder sich bei den verehrten Geistern bedankten. Das zweite berühmte Schorzy-Fest, Payram, wurde nach Abschluss der Frühlingsfeldarbeiten im Juni gefeiert.

Einer der berühmtesten burjatischen Nationalfeiertage ist Surharban, was „Schießen auf lederne Zielscheibe (Sur)“ bedeutet. Das Fest wird Anfang Juli gefeiert, wenn die Bewohner nicht zu sehr mit der Hausarbeit beschäftigt sind. In der Antike wurden zu dieser Zeit schamanische Gebete unter Beteiligung von Gläubigen abgehalten. Heute wird dieser Feiertag in einem offenen Stadion mit drei Arten von Wettbewerben gefeiert: Bogenschießen, Pferderennen und Ringen.

Die Kultur eines jeden Volkes ist einzigartig und viele Bräuche der Vorfahren sind heute in Erinnerung in Sibirien und es wird angestrebt, diese zu bewahren. Wussten Sie von einer solchen Vielfalt der Traditionen der indigenen Völker Sibiriens?

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